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TL;DR
Die Challenge
Movacar PRO wollte den umständlichen und ineffizienten Prozess der Fahrzeuglogistik für Mietwagen digitalisieren, um eine lückenlose Tourenplanung und einfache Abwicklung für Disponent:innen und Fahrer:innen zu ermöglichen.
Unser Lösungsansatz
INNOQ entwickelte eine mobile App, die Tourenplanung, Verwaltung, und die Kommunikation digitalisiert. Die App vereinfacht den gesamten Transferprozess, bietet Kostentransparenz und erleichtert die Annahme und Abgabe der Fahrzeuge.
Das Ergebnis
Eine effiziente und benutzerfreundliche Plattform, die die Fahrzeuglogistik revolutioniert, Zeit spart und die Koordination zwischen Disponent:innen und Fahrer:innen optimiert.
Das ursprüngliche Geschäftsmodell des Mobility-Startups Target Mobility GmbH, wurde an dieser Stelle schon einmal beschrieben.
Ein Tool, um eine Branche zu digitalisieren.
Die Herausforderung, vor der die Disponenten von Mietwagen stehen, ist es, die Touren für die Überführung von PKWs, Transportern und Campern möglichst lückenlos zu planen. Bisher geschah die Planung meist über Exceltabellen, die Kommunikation zwischen Disponent:innen und Fahrer:innen über WhatsApp. Ein professionelles Planungstool für die Fahrdienstleister gab es nicht. Movacar Pro sollte das ändern und den gesamten Transfer-Prozess zu 100 Prozent digitalisieren. Das neue Tool sollte nicht nur einzelne Touren effizient miteinander kombinieren, sondern auch die Vergabe von Aufträgen erleichtern, für Kostentransparenz sorgen und die Annahme und Abgabe der Fahrzeuge vereinfachen. Also nicht nur eine reine Vermittlungsplattform sein, sondern die gesamte Logistik rund um den Fahrzeugtransfer erleichtern.
Perfekt in der Zeit dank schneller Entscheidungen.
Da das gesetzte Timing von Anfang an knapp war – 3 Monate vom ersten Workshop bis zum Go-Live – waren zwei Dinge elementar: Das neue Tool sollte pragmatisch und agil als Minimal Viable Product (MVP) umgesetzt werden und die Zusammenarbeit zwischen Kunden und den Entwicklern bei INNOQ musste sehr effizient sein. Um letzteres zu gewährleisten, wurden bereits ab dem ersten Scoping-Workshop im Juli 2023 alle miteinbezogen, sodass allen die Aufgabenstellung, Projektrahmen und Ziel von Anfang an klar war. Im Anschluss daran ging es direkt in die Entwicklung, und die enge Zusammenarbeit wurde im sechsköpfigen Team – drei von INNOQ, drei von Movacar – fortgesetzt. Eine wichtige Grundlage für die schnelle Umsetzung war, dass in den Daily Standups sowie im Slack-Kanal stets die wichtigsten Entscheider von Kundenseite dabei waren, sodass oftmals in Minuten über die weitere Vorgehensweise entschieden wurde. Durch das gemischte Team konnten alle Beteiligten ihr Know-how gezielt in die Entwicklung einfließen lassen. So kamen UI und UX Entwürfe von INNOQ, Movacar steuerte Fachwissen zur Software für Abrechnung (Salesforce) und Dokumentationserstellung (Record360) sowie deren Anbindung an die Movacar PRO-Applikation bei. Da die neue App als MVP umgesetzt wurde, gehörte es auch zur Teamleistung, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: nur schaffbare Ideen und Features, die Endkund:innen wirklich brauchen, wurden integriert. In User Interviews mit Disponent:innen wurden dazu wertvolle Insights gesammelt.
Flexibler Technologie-Stack:
Die Idee, das Planungstool als Mobile App umzusetzen, wurde auf Anregung und mit Unterstützung von Movacar umgesetzt. Auf dieser Basis wurde der Tech Stack gewählt: Typescript als Programmiersprache, im Backend Node.js und im Frontend Angular und Ionic. Spannend bei der Entwicklung war, dass bereits die UX-Entwürfe in Ionic entstanden. Das ist ein Open-Source-Webframework zur Erstellung von Hybrid Apps. So kann Movacar PRO als native und als Web-App genutzt werden und steht im Android, Google Play und Apple App Store zur Verfügung. Das ist besonders sinnvoll, weil die Disponent:innen das Tool so auch auf dem Desktop benutzen können, während die Fahrer:innen hauptsächlich die Mobile App nutzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die App damit auf viele Hard- und Softwarekomponenten des Smartphones oder Tablets zugreifen kann, wie zum Beispiel Kamera oder Karten.
Eingesetzte Technologien auf einen Blick:
- Programmiersprache Typescript
- Backend: Node.js
- Frontend: Angular, Ionic
- Anbindung an Salesforce
- API für Rekord 360
Zwei Anwender-Gruppen, eine App.
Das Ergebnis ist eine App, die die Bedürfnisse der beiden User-Gruppen erfüllt.
Funktionen für die Disponent:innen:
Hier ist der größte Mehrwert die komplette Tourenplanung. Man kann also nach einem beliebigen Ausgangspunkt in Deutschland suchen und erhält eine Übersicht über sämtliche Touren, die dort starten. Dann kann man Anschlusstouren planen, z.B. über andere Städte, sodass die Fahrer:innen wieder an ihrem Ausgangspunkt zurückkommen. Zusätzlich können für eine lückenlose Tourenplanung manuell Fahrten mit anderen Verkehrsmitteln hinzugefügt werden, z.B. mit Bahn oder Bus, um die Strecke zur nächsten Anschlusstour zu überbrücken. Weitere Features sind die Verwaltung der Fahrer:innen mit allen relevanten Informationen wie z.B. der Führerscheinklasse, sowie der volle Überblick über die Konditionen und die Abrechnung der Touren mit den Fahrer:innen.
Funktionen für die Fahrer:innen:
Auf dem Einstiegsbildschirm bekommen sie sämtliche Informationen für die Tour. Dazu zählen Abhol- und Zielort, Ansprechpartner:innen mit Telefonnummern, Verdienstmöglichkeiten und weitere besondere Anweisungen. Eine Ebene tiefer steht ein Assist zur Entgegennahme und Abgabe des Fahrzeugs zur Verfügung. Er unterstützt bei der rein digitalen Dokumentation von Schäden, bei der Meldung von Verkehrsstörungen, die die Abgabe verzögern könnten, bei der abschließenden Dokumentation zur Fahrzeugabgabe sowie bei der Erfassung von Belegen, z.B. können Tankbelege fotografiert und hochgeladen werden. Ist die Tour abgeschlossen, werden die entsprechenden Disponent:innen benachrichtigt und die Tour abgerechnet. Zusätzlich haben die Fahrer:innen auch die Möglichkeit, Anschlusstouren zu planen, um möglichst günstig wieder nach Hause zu kommen.
Zusätzlich steht über die App eine Chatfunktion für den Kundenservice zur Verfügung. Das Onboarding der Fahrer:innen findet im Vorfeld digital über die Movacar PRO Website statt mit Führerschein, Führungszeugnis, Gewerbeschein, etc.
Win-Win Situation im Tech 4 Equity-Programm.
INNOQ bietet vielversprechenden Start-Ups die Möglichkeit, im Tech4Equity-Modell zusammenzuarbeiten. Das bedeutet, INNOQ unterstützt das Unternehmen technologisch und befähigt es mit dem nötigen Knowhow dazu, das Produkt intern weiterzuentwickeln – im Austausch gegen Anteile an der Firma. Movacar überzeugte INNOQ bereits 2018, dank der vielversprechenden Produktidee und den Gründern dahinter. Denn die kennen die Mietwagenbranche und die gesamte Materie wie ihre eigene Westentasche. Auch die neue Idee mit Movacar PRO gefiel auf Anhieb, so dass INNOQ bei diesem Produkt mit dem gleichen Finanzierungsmodell auf Basis eines Zeitbudgets beteiligt war. Die Leistung umfasste die Produktentwicklung im Team innerhalb von drei Monaten, zwei weitere Monate als Begleitung für das interne Team. Danach übernimmt Movacar komplett selbständig die Weiterentwicklung des Produktes.
Vom ersten Tag an haben wir eine hervorragende Kommunikation zwischen Movacar und INNOQ erreicht. Dadurch konnten wir unsere Ziele erreichen und ein web- und appbasiertes Produkt in einer so kurzen Zeitspanne entwickeln.
Karl MarkiewiczFounder COO/CFO Target Mobility GmbH