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TL;DR

Die Challenge

METRO AG wollte ihr Warenhaus- und Liefersystem durch Vertikalisierung optimieren, insbesondere den Pick & Pack Prozess für effizientere Kundenbelieferung.

Unser Lösungsansatz

INNOQ war verantwortlich für die Produktentwicklung der Vertikale Pick & Pack, mit Fokus auf User Experience Design, Know-How-Transfer und Onboarding neuer Mitarbeitender.

Das Ergebnis

Eine maßgeschneiderte Softwarelösung, die den Mitarbeitenden ermöglicht, Waren effizient und zügig für den Transport zu kommissionieren, was zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit von METRO führte.

Neben der Prozessdefinition, der Entwicklung einer darauf abgestimmten Architektur und dem Rollout, lag der Schwerpunkt auf User Experience (UX) Design, Know-How-Transfer und dem Onboarding neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine der größten Herausforderungen war es, die landesspezifischen Besonderheiten in einer Standardsoftware zu vereinen: Nun lassen sich an allen METRO Standorten die Lagerprodukte, gemäß der Kundenwünsche einfach, effizient und zügig zusammenstellen und optimal für den Transport kommissionieren.

METRO – Der Lieferant für die Food- und Hospitality-Branche

METRO ist ein führender internationaler Großhändler mit Food- und Nonfood-Sortimenten, der auf die Bedürfnisse von Hotels, Restaurants und Caterern (HoReCa) sowie von unabhängigen Händlern spezialisiert ist. Das Unternehmen ist in 36 Ländern aktiv. Die weltweit rund 24 Millionen METRO Kunden können wahlweise in einem der großflächigen Märkte einkaufen, online bestellte Ware dort abholen oder sich beliefern lassen. Mit der Digitalisierung positioniert sich das Unternehmen als zukunftsorientierter Lieferant in der Branche. Mit den Kunden wird über mehrere Verkaufskanäle (Omni-Channel) interagiert und innovative Lösungen sorgen für mehr Effizienz im Tagesgeschäft. Die neu entwickelten digitalen Angebote der eigenen IT-Tochter METRONOM tragen zu einer weiteren Differenzierung im Handel bei und sorgen für ein besseres Identifizieren der Bedürfnisse von Kundinnen und Kunden.

Belieferung der Kunden nach Maß

METRO arbeitet stets daran, mit neuen Konzepten, Lösungen und Mechanismen ihren Wettbewerbsvorteil zu behaupten und weiter auszubauen. Der Lieferservice von METRO, der in erster Linie die Hotellerie und Gastronomie beliefert, stellt sich der Herausforderung mit Domains und Vertikalen entlang der kompletten Customer Journey in einer skalierbaren Struktur.

Damit geht auch eine komplette Neuauflage des gesamten Shop-, Kommissionier- und Warehouse-Management-Systems M|SUITE einher. Auf ca. 100 Microservices basiert heute die Vertikalisierung in M|SUITE, die sich in die Bereiche M|SHOP und M|FULFILL gliedert. FULFILL setzt sich aus den sechs Vertikalen Checkout, Order Management, Depot Management, Pick & Pack, Transport und Driver App zusammen. INNOQ übernahm in dem Gesamtprojekt eigenverantwortlich die Produktentwicklung der Vertikale Pick & Pack.

Der tägliche, zeitkritische Lieferprozess ist das Alleinstellungsmerkmal der Pick-&-Pack-Vertikale und gleichzeitig die Herausforderung für das Team.

Tobias EckardtBusiness Analyst bei INNOQ

Die Belieferungskunden aus dem Food- und Hospitality-Sektor bestellen ihre gewünschte Ware in der Regel bis 15 Uhr und in manchen Ländern sogar bis abends. Im Durchschnitt verzeichnet METRO 125.000 Bestellungen pro Woche. Die Prozesse bei METRO laufen auf Hochtouren, um am nächsten Tag die Ware gemäß Bestellung ausliefern zu können: Waren müssen teilweise noch beschafft werden, frische Waren werden erst nachts im Depot angeliefert, die Transportcontainer (Trolleys oder Boxen) werden während der Nacht kommissioniert und auf LKW verladen. In einem Depot sind 5.000 bis 10.000 Artikel auf Lager, die ausschließlich für die Belieferungen der Kundinnen und Kunden verwendet werden.

Ein Mitarbeiter scannt Waren mit der Mobile App für Pick & Pack
Ein Mitarbeiter scannt Waren mit der Mobile App für Pick & Pack

Das IT-Projekt zielte darauf, im Bereich Pick & Pack die Produkte gemäß Bestellung so zusammenzustellen, dass möglichst einfach, effizient und zügig die Lieferungen für den Transport kommissioniert werden können. Die Reaktionszeit bei Fehlbeständen sollte minimiert und das enge Zeitfenster beim zentralen Picking während der Nacht optimal genutzt werden.

Warenbestellung bei METRO: Ein Blick hinter die Kulissen

Initiale Anforderungen wurden von METRONOM, der zentralen IT-Einheit der METRO, mit den internationalen METRO Vertriebslinien definiert. Konkrete Feature Requests hat INNOQ mit den Ländern auf Managementebene erarbeitet und priorisiert sowie das Feedback der einzelnen Depots in der nächsten Iteration berücksichtigt.

3 Fragen an Olaf Bergmann, Product Owner M-FULFILL bei METRO

Olaf, was ist aus Deiner Sicht der größte Nutzen durch die Vertikale Pick & Pack?

Die Standardsoftware mit Anpassungen an die unterschiedlichen Gegebenheiten in den Ländern ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Depot einfach und zeiteffizient die Ware für die Endkunden zu kommissionieren und für die LKW-Beladung bereitzustellen. Der Kern der Software ist die logistisch optimierte LKW-Disposition, was zu einer besseren Auslastung führt und somit wirtschaftlicher und ökologischer ist. Speziell von unseren Depots aus Polen bekamen wir das positive Feedback, dass sie sich dank der Software perfekt auf die Änderungen der Bestellungen im Tagesverlauf einstellen und die LKW optimal auslasten können.

Was waren die besonderen Herausforderungen in der Vertikale Pick & Pack?

Das Team in der Vertikale Pick & Pack war mit rund 20 Teammitgliedern für die agile Arbeit eigentlich zu groß. Wir hätten die Vertikale auch gut noch einmal in drei weitere Vertikalen zerschneiden können, haben uns aber aufgrund der starken Abhängigkeiten dagegen entschieden. Stattdessen haben wir die Teams Picking, Wave Planning und Outbound Monitoring gebildet, die sich eng untereinander abgestimmt und gemeinsam die wichtigsten Punkte priorisiert haben. Eine weitere große Herausforderung bestand in einem effizienten Testmanagement bei täglichem Deployment. INNOQ hat das durch Smoke Tests und den 24/7 Second Level Support sichergestellt.

Was war aus Deiner Sicht besonders wertschöpfend in der Zusammenarbeit mit INNOQ?

INNOQ hat uns vor allem durch das enorme technische Know How unterstützt. Die Consultants arbeiten agil und verstehen viel von Change Management im Rahmen der Digitalisierung. Sie sind Profis in der Vertikalisierung und in der Software-Architektur. Schnell und kompetent analysierten sie den Prozess, konkretisierten eigenständig die Anforderungen und wägten mögliche Lösungen ab. In enger Abstimmung mit mir und den anderen Vertikalen haben sie die Umsetzung vorangetrieben. Wenn der Vergleich erlaubt ist, hatte ich das Bild eines Ameisenhaufens vor Augen, wo jede/r genau weiß, was seine bzw. ihre Aufgabe ist. Gut gefallen hat mir vor allem, wie strukturiert das Team neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Prozess und den Aufgaben vertraut gemacht hat.

In der über dreijährigen Projektlaufzeit, in der zeitweise 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von INNOQ tätig waren, gab es verschiedene Entwicklungsphasen. Das Team hat sich im jeweiligen Entwicklungsabschnitt an den standortabhängigen Anforderungen der METRO ausgerichtet.

Warenauswahl

Durch User-Tests nah an den Nutzerinnen und Nutzern

Mit regelmäßigen User-Tests und -Interviews wurde sichergestellt, dass die Software eng an den Nutzerinnen und Nutzern ausgerichtet wurde. Durch die Aufteilung des M|FULFILL-Prozesses in Vertikalen war es wichtig, nicht nur die Entwicklung in der Vertikale Pick & Pack im Blick zu haben, sondern die Abhängigkeiten mit anderen Vertikalen zu berücksichtigen.

Packen und Auslieferung der Waren

Entwicklung und Support

Parallel zur originären Pick-&-Pack-Software haben die drei INNOQ-Teams Picking, Wave Planning und Outbound Monitoring wichtige Erweiterungen entwickelt. Insbesondere sind das ein neues, leichter zu bedienendes User Interface für Mobile Picking Devices und das Desktop Picking, Support für das Multi-Order-Picking (ein Picker sammelt in einem Lager-Durchlauf Artikel für mehrere Bestellungen) und Support zur Stock-Normalization (Verwaltung des Lagerbestands in Bezug auf die kleinste Gebindegröße). Im Multi-Order-Picking wurde außerdem eine Wegeoptimierung für die zu durchlaufenden Gänge im Depot umgesetzt.

Ein Beispiel aus einem Depot in Warschau: bereits in den ersten 2 Wochen konnte die Picking-Effizienz um 17% erhöht werden.
Ein Beispiel aus einem Depot in Warschau: bereits in den ersten 2 Wochen konnte die Picking-Effizienz um 17% erhöht werden.

Täglich wird das System dank automatisierten Deployments und nahezu komplett automatisierten Testverfahren aktualisiert, um ständig Neuerungen in Betrieb zu nehmen. Damit die Belieferungskunden von METRO ihre Bestellungen ohne Unterbrechungen erhalten, hat das INNOQ-Team einen 24/7 Second Level Support übernommen. Mittels einer tief integrierten Überwachung des Systems durch zentralisiertes Logging, Analytics und dem proaktiven Monitoring der Anwendungen ist auf einen Blick sichtbar, wo eingegriffen werden muss, damit es bei METRO rund läuft.

Die Consultants arbeiten agil und verstehen viel von Change Management im Rahmen der Digitalisierung. Sie sind Profis in der Vertikalisierung und in der Software-Architektur.

Olaf BergmannProduct Owner M FULFILL bei METRO

Onboarding und Knowledge Transfer

In der gesamten Projektlaufzeit hat INNOQ fortwährend neue Entwicklerinnen eingearbeitet. In der letzten Phase wurden nach und nach METRONOM-interne Entwickler aus Deutschland und Rumänien mit dem Projekt vertraut gemacht, um es zukünftig zu betreuen. Für eine effiziente und zügige Einarbeitung hat das INNOQ-Team eigenverantwortlich eine Struktur für Onboarding und Knowledge Transfer aufgebaut. Neben permanenten Reviews und Pair Programming zwischen erfahrenen und weniger erfahrenen Entwicklern sorgten stetiges Dokumentieren und Aktualisieren der Software und der Anwendungsfälle für den Wissenstransfer. So fanden auch die Erkenntnisse aus der User Experience-Research gesichert den Weg in die Softwareentwicklung und folglich zur Zufriedenheit der Anwenderinnen in die Standardsoftware.

Eingesetzte Technologien
  • Microservices-Architektur, angepasst an die Gegebenheiten der Organisation
  • Einheitliches Frontend (UI) über M:FULFILL, aber nicht über alle Vertikalen hinweg
  • Mobile App (Android) oder Desktop (webbasiert)
  • Rollenbasierte Ansichten: Supervisor UI und Worker UI
  • Multi Datacenter
  • Deployment und Betrieb mit Cloud-Diensten
  • Monitoring mit Alerts

Fazit

  • Strategieberatung und Konzeption
  • Eigenverantwortliche Durchführung des Projekts
  • Microservices-Architektur
  • UX-Design und -Research
  • Software-Entwicklung
  • Domain Driven Design
  • Onboarding von Entwicklerteams in Deutschland und Rumänien
  • Knowledge Transfer
  • Agiles Projektmanagement
  • Agile Coaching

Avatar of Christopher Stolle
Principal Consultant

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