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TL;DR

Die Challenge

Breuninger wollte seine E-Commerce-Plattform durch Vertikalisierung und den Einsatz von Self-Contained Systems (SCS) optimieren, um schneller auf Marktanforderungen reagieren zu können.

Unser Lösungsansatz

Entwicklung einer SCS-Architektur, die eine unabhängige und schnelle Entwicklung und Bereitstellung neuer Funktionen ermöglicht, die spezifisch auf die Customer Journey abgestimmt sind.

Das Ergebnis

Eine verbesserte Time-to-Market für neue Features, eine stabilere und leistungsstärkere Plattform sowie eine erhöhte Kundenzufriedenheit durch eine optimierte Einkaufserfahrung.

Breuninger – Eine Erfolgsgeschichte

Breuninger zählt seit über 100 Jahren zu einem der erfolgreichsten Mode- und Lifestyle-Unternehmen Deutschlands. Mit rund 1.000 Premiummarken und Newcomer-Labels, die in 11 Häusern und im Webshop angeboten werden, setzt das Unternehmen hohe Maßstäbe im Einzelhandel. Das hauseigene Maßatelier, eine Shopping-App oder der Instore-Bestellservice sind einige der Zusatzleistungen, die den Kunden das Einkaufen erleichtern. Seit 2008 ist Breuninger sehr erfolgreich im Online-Handel präsent.

Anpassung an das Einkaufsverhalten

Gestartet hatte Breuninger seinen Webshop auf Basis der Standard-Software SAP Hybris Commerce. Der historisch gewachsene Monolith nahm viel Einfluss auf die Prozessabläufe im Unternehmen, weil er allen Möglichkeiten gerecht zu werden versuchte. Der Spielraum für individuelle Anpassungen wurde immer enger. Für die heutige unternehmerische Herausforderung, schnell neue Produkte und Services einzuführen, wurde er zur „hart-zu-knackenden-Nuss“ für die IT-Abteilung.

Um dem Anspruch „Time-to-Market“ aufgrund neuer Funktionen zur individuellen Kundeninteraktion über mehrere Verkaufskanäle hinweg (OmniChannel) gerecht zu werden, sollte eine E-Commerce-Plattform entwickelt werden, die diese Anforderung erfüllt. Hier grundsätzlich andere Wege zu gehen, wurde von Talentformation angestoßen. Das Konzept wurde von INNOQ einem gründlichen Review unterzogen und anschließend in gemeinschaftlicher Arbeit angepasst.

IT-Vertikalisierung im Handel: Konsequente Ausrichtung an der Customer Journey

Um den Vertikalisierungsgedanken im E-Commerce verstehen zu können, muss man wissen, dass der gesamte Prozess konsequent aus Sicht des Kunden abgebildet wird. Bei der Vertikalisierung „zerschneidet“ man deshalb das gesamte System in mehrere, eigenständige Bereiche. Die Einteilung der E-Commerce-Bereiche richtet sich an der Customer Journey aus. Dementsprechend wird nach den Kontexten, in denen sich der Kunde bewegt – den sogenannten Touch Points mit dem Anbieter – unterschieden.

Zerschneidung in Vertikalen
Zerschneidung in Vertikalen

Touch Points werden zu Domänen

Mit Unterstützung der INNOQ-Expertinnen und -Experten sowie weiterer Dienstleister wurden die fünf Kontexte Suchen, Entdecken, Bewerten, Kaufen und Prüfen in der Softwarearchitektur abgebildet und technologisch umgesetzt. In diesem Beitrag von Carsten Pelka werden die Funktionen der einzelnen Domänen (so werden die Kontexte in der IT bezeichnet) genau beschrieben.

Nachträglich wurde noch die Domäne Verstehen eingeführt, die sich im Sinne von Business Intelligence ausschließlich der ganzheitlichen Betrachtung des Kunden als Individuum widmet.

Mit den sechs Domänen hat Breuninger eigenständige Einheiten geschaffen, die voneinander unabhängig und schnell neue Funktionen entwickeln, umsetzen und veröffentlichen können. Zudem reduziert dies die Komplexität der E-Commerce-Plattform. In jeder Einheit arbeiten ein Product Owner und jeweilige Domänenexperten im Team. Das Motto der Teams lautet: „You build it, you run it“.

Realisierung

Self-Contained Systems (SCS) und Continuous Deployment

Alle Systeme entsprechen dem SCS-Gedanken, das heißt, sie verantworten eigenständig die Darstellung, Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten. Jede Domäne wird anhand der Anforderungen durch ein oder mehrere SCS umgesetzt. Die Systeme sind lose miteinander gekoppelt und tauschen die Daten untereinander aus. Zudem werden sämtliche Änderungen und neuen Features zeitnah und fortlaufend in Produktion gebracht.

Technologie-Stack
  • Die Anwendungen basieren zum größten Teil auf Java & Spring Boot (Cloud)
  • Einsatz von SQL und NoSQL-Datenbanken
  • Zweischichtige Integration der SCS zu einem Gesamtsystem:
  1. Bei der Kommunikationsstrategie zwischen den Systemen handelt es sich um einen „Event-Feed“, bei dem fachliche Ereignisse publiziert werden (Publisher/Subscriber-Architektur)
  2. Auf Frontend-Ebene erfolgt die Integration über Transklusion
  • Betrieb eines Kubernetes-Clusters auf Cloud-Infrastruktur
  • Sicherheit der Anwendungen durch Hashicorp Vault
  • Qualitativ und quantitativ hohe Testabdeckung durch Unit-, Integration-, System- und CDC-Tests

So profitierte unser Kunde

  • Entwicklung vom Einzelhändler zum Technologie-Unternehmen im Sinne der digitalen Transformation
  • IT ist dank SCS-Architektur ein Teil der Wertschöpfungskette geworden
  • Sehr stabile und performante Plattform, die architektonisch trägt und eine kurze Time-to-Market ermöglicht
  • Fachgerechtes und transparentes Reporting
  • Verbesserte Customer Experience: Breuninger-Kunden erleben ihren Einkauf stets positiv, da der Online-Shop sehr gut überwacht ist
  • Neue Features können in einer Domäne unabhängig von anderen Features und Domänen jederzeit veröffentlicht werden
  • Vermeidung von Lizenz- und Support-Kosten im mittleren sechsstelligen Bereich

Quellen

Avatar of Tammo van Lessen
Principal Consultant

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Fazit

Um sich heute im Einzelhandel erfolgreich zu positionieren, geht kein Weg am E-Commerce vorbei. Die E-Commerce-Plattform muss performant und flexibel an ständig neue Marktanforderungen anpassbar sein. Eine Vertikalisierung mit einer SCS-Architektur bietet autarke Einheiten, um neue Features entlang der Customer Journey direkt zu veröffentlichen. Unser Kunde Breuninger hat das neue System schnell adaptiert und sich für die digitale Zukunft aufgestellt.