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Neulich beim Kunden, als ich sagte, dass ich nur 32 Stunden pro Woche arbeite: „DAS geht bei euch? Berater in Teilzeit? Ich dachte, ihr habt 'ne 70 Stunden Woche und jettet durch die Weltgeschichte“.
Bei der Berufsbezeichnung „Consultant“ scheinen die meisten Leute an Erfahrungsberichte von großen Strategieberatungsunternehmen zu denken. Häufig fängt man dort mit Mitte 20 an, arbeitet 70 Stunden und reist viel. Der Großteil verweilt in dieser Art Beraterjob nur ca. 3,5 Jahre. Die Arbeit als Berater:in bei INNOQ hat mit den oben beschriebenen Jobs lediglich die Berufsbezeichnung gemein. Für einen Blick hinter die Kulissen findet ihr im Anschluss drei Erfahrungsberichte von INNOQ-Kollegen.
Lena
Als ich mich nach einer Stelle umgesehen habe, waren meine Zwillinge gerade 4 Jahre alt. Es war nicht mein erster Gedanke, mich bei einer Beratungsfirma zu bewerben. Die Vorstellung, die ich von der Tätigkeit als Beraterin hatte, wich zu stark von dem ab, was mit meinem Privatleben vereinbar schien.
Ich habe mich deshalb eher bei Firmen beworben, bei denen ich konventionelle Arbeitszeiten und familienfreundliche Strukturen erwartete. Dort stieß mein Wunsch nach Teilzeitbeschäftigung (80%, also „große“ Teilzeit) jedoch zumeist nicht auf Gegenliebe. Ganz klar bevorzugt wurde eine Vollzeitstelle. Auch wenn es ein Recht auf Teilzeit gibt - in der Realität sah es zumindest bei mir anders aus.
Zu dieser Zeit wurde mir aus meinem Umfeld empfohlen, mich bei INNOQ zu bewerben. Auch wenn ich Unternehmensberatungen zunächst gar nicht auf der Liste hatte, wurde schon im Bewerbungsprozess deutlich, dass INNOQ sich keinesfalls als Beratungsunternehmen versteht, das seine Mitarbeiter von Mo-Do zum Kunden fliegt und eine Erreichbarkeit von 24 Std/Tag erwartet.
Nach 2,5 Jahren, und mittlerweile etwas älteren, aber immer noch jungen Kindern, habe ich mit INNOQ tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass eine Tätigkeit als Beraterin und ein gesundes Privatleben gut vereinbar sind.
Zum Einen war es kein Problem, einen Teilzeitvertrag zu bekommen, wobei auch hier die größtmögliche Teilzeit bevorzugt wurde.
Zum Anderen machte die - im Arbeitsvertrag festgehaltene - Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, für mich einen großen Unterschied. Natürlich arbeiten wir als Beratungsfirma in den Räumlichkeiten des Kunden. Hierbei kommt es natürlich immer darauf an, in welchem Projekt man sich befindet. Letzten Endes muss die Präsenzzeit mit dem Kunden vereinbart werden. Meine Erfahrung ist, dass hier sehr pragmatische und familienfreundliche Lösungen gefunden werden. Ich habe bisher in einem Projekt gearbeitet, in dem ich alle 2 Wochen für 2 Tage beim Kunden präsent sein sollte, was für mich gut organisierbar war. Seit Covid-19 kann ich – wie alle meine Kolleg:innen – ausschließlich aus dem Homeoffice arbeiten.
Auch in anderen Bereichen stimmt die Arbeit bei INNOQ nicht mit dem weitverbreiteten Beraterklischee überein. Es gibt keinen „Dresscode“, niemand muss ein Kostüm oder einen Anzug tragen - es ist quasi jeden Tag „Casual Friday“. Wir haben Zeit, uns fortzubilden. Es gibt flache Hierarchien und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, nur wenige starre Vorgaben. Diese Punkte zahlen nicht unbedingt auf das Thema „Vereinbarkeit von Familie & Beruf“ ein, machen das Arbeiten aber durchaus angenehm.
Philipp
Kürzlich habe ich gelesen, dass noch immer nur eine Minderheit der Väter Elternzeit nimmt. Das hat mich naiverweise sehr überrascht, denn bei INNOQ ist das völlig normal. Ich selbst war 2016 und 2018 jeweils für einige Monate in Elternzeit und fand es super, etwas mehr vom Alltag meiner Kinder mitzukriegen. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich seitdem mit 80% in Teilzeit arbeite.
Als weiteren großen Vorteil empfinde ich, dass meine Arbeit sehr unabhängig vom Wohnort ist. Meine Frau hat sich im letzten Jahr beruflich umorientiert, und wir sind in dem Zusammenhang vom Rheinland nach Lübeck gezogen. Obwohl ich jetzt nicht mehr in der Nähe eines INNOQ Büros wohne, hat sich beruflich für mich fast nichts verändert. Ich habe schon vor der Pandemie sehr viel im Homeoffice gearbeitet. Wenn das Virus irgendwann besiegt ist, werde ich vermutlich je nach Projektsituation etwa zwei bis drei Mal im Monat am INNOQ-Standort in Hamburg arbeiten. Die genaue Ausgestaltung kann ich selbst so bestimmen, dass sich eine gute Mischung aus „in Ruhe arbeiten“, „die Kollegen sehen“, „Arbeitsweg sparen“ und „mal rauskommen“ ergibt.
Zwischen den Kundenprojekten arbeite ich auch immer wieder an internen Themen. Gerade in diesen Zeiten ist es kein Problem, die Arbeitszeit komplett flexibel zu gestalten. So lässt sich immer wieder mal freie Zeit für Familie und Hobbys finden.
Daniel
Als mein Sohn 3 Jahre alt war, habe ich mich beruflich nach einer Veränderung umgesehen. Wir hatten ursprünglich ganz naiv geplant, nach der Elternzeit beide in Vollzeit zu arbeiten, dann aber schnell festgestellt, dass dies für uns nicht gut funktioniert. Ähnlich wie Lena und Philipp hatte ich mich damals entschieden, meine Arbeitsstunden auf 30h pro Woche zu reduzieren. Bei meinem damaligen Arbeitgeber war dies kein Problem.
Eine neue Stelle in Teilzeit zu finden stellte sich als schwieriger heraus, als zunächst angenommen. Erstaunlich viele Firmen haben den Bewerbungsprozess aus diesem Grund frühzeitig beendet.
INNOQ wurde mir von einer Freundin empfohlen. Ich hatte vorher weder als Berater gearbeitet, noch hatte ich erwartet, dass der Job mit meinen Vorstellungen von verringerter Arbeitszeit und örtlicher Gebundenheit gut vereinbar wäre. Auch technologisch hatte ich erwartet, dem INNOQ-Profil nicht zu entsprechen – ich hatte INNOQ als eher Java-orientierte Beratungsfirma wahrgenommen. Entgegen dieser Bedenken haben wir uns gleich im ersten Gespräch auf einen Teilzeitvertrag (80%) einigen können. Weiterhin wurde vereinbart, dass ich nur in Remote-Projekten oder Projekten in Berlin arbeite.
Meine einzigen Vor-Ort-Termine außerhalb von Berlin sind INNOQ-Events. Diese finden in nicht-Corona-Zeiten etwa alle zwei Monate statt und dauern jeweils zwei bis drei Tage. Da die Termine der Events immer ein Jahr im Voraus bekannt sind, lassen sie sich gut einplanen.
Die Möglichkeit, remote zu arbeiten, war in meinem vorherigen Job zwar grundsätzlich gegeben, aber über längere Strecken eher unüblich. In den meisten Projekten kann ich jetzt entweder beim Kunden vor Ort, im Berliner INNOQ-Büro oder zu Hause arbeiten. In der Regel kann ich dies jeden Tag spontan entscheiden. Diese absolute Flexibilität ist extrem entlastend in Verbindung mit Kindern und wäre für meine nächste Arbeitsstelle ein wichtiges Kriterium.
Da Projekte zeitlich begrenzt sind, ist es, im Gegensatz zu den meisten anderen Berufen, einfach möglich, auf geänderte Lebenssituationen entsprechend zu reagieren. Die Bedingungen hängen nur vom jeweiligen Projekt ab, da INNOQ selbst so gut wie keine Vorgaben macht. Als mein Sohn ganztägig in der Kita versorgt war, hatte ich Projekte, bei denen ich ganztags vor Ort beim Kunden arbeitete. Bei dem Übergang zur Schule habe ich bei den Projekten wieder darauf geachtet, dass eine Anwesenheit nicht unbedingt notwendig war, um flexibler bei den Abholzeiten sein zu können.
Wenn ich in einer unflexibleren Phase bin, kann dies natürlich auch dazu führen, dass ich an interessanten Projekten nicht mitarbeiten kann, da beispielsweise eine Anwesenheit in dem jeweiligen Kundenbüro notwendig ist oder meine Wochenstunden zu gering sind.