Die unerträgliche Seichtigkeit der Sozialwissenschaften
Dieser Vortrag versucht zu erklären, wie die Software-Industrie jedes Jahr das Rad neu erfindet, während sie ignoriert, was die Sozialwissenschaften schon vor Hunderten von Jahren entdeckt haben. Dieser Vortrag kann Satire sein – oder eine Tirade, je nach der Einstellung der Zuhörerenden. Vielleicht, nur vielleicht, ist er ein wenig erhellend.
In der Software-Branche haben wir Conway’s Law, wir haben Domain Driven Design, wir haben agile Software-Entwicklung, wir haben Microservices, wir haben Team Topologies… Viele dieser Konzepte scheinen brandneu zu sein und neue, komplexe Herausforderungen für Unternehmen zu adressieren. Viele Menschen haben lange darüber nachgedacht, wie sich Organisationen ändern müssen, damit diese Konzepte funktionieren, welche neuen Strukturen es braucht und welche Prozesse digitalisiert werden müssen.
Doch mit ein wenig Abstand, aus der Perspektive der Soziologie, der Organisationspsychologie oder der Kulturwissenschaften, ergibt sich ein großes Fragezeichen: Warum zum Teufel fragt die Software-Industrie nicht einfach Leute, die sich mit diesen Themen auskennen?
Ich möchte einige Hypothesen darüber aufstellen, warum es in der Software-Industrie so häufig Neues gibt, das anderswo schon seit 1000 Jahren bekannt ist. Gemeinsam werfen wir einen Blick in die Geschichte der IT aus Perspektive von Sozialwissenschaften und sehen, dass viele der neuen Konzepte eigentlich nur schlechte Kopien von uraltem Wissen sind.
- Datum
- 14.12.2023
- Uhrzeit
- 16:00 - 16:45
- Konferenz / Veranstaltung
- IT-Tage 2023
- Ort
- Kap Europa, Frankfurt