[OOP 2008] SOA, Produkte und Anbieter
For my readers who don’t read German: I will be writing a series of posts in German to be included in the OOP 2008 blog planet. It seems to me an occasional German post should be easy to ignore. If you find this seriously annoying, leave me a comment and I might consider separating this to another feed or even another blog.
Auch für die OOP 2008 gibt es wieder einen “Planet”, eine aggregierte Sicht auf Blogs der Organisatoren, Track-Hosts und Teilnehmer. Ich kann mir das Mitmachen natürlich nicht verkneifen :-)
Es hat sich eine schöne Diskussion über SOA entwickelt — ausgelöst durch Michael Stals initiales Posting, in dem er in seiner üblichen Art den Innovationsanteil von SOA kritisch hinterfragt.
Ich gebe ihm recht: fundamental neu ist an SOA eigentlich nichts — zumindest nichts technisches. Aber das ist auch nicht der Punkt: Die wesentliche Innovation besteht darin, dass altbekannte Prinzipien nun auf einer anderen Ebene, nämlich der unternehmensweiten, angewandt werden. Und wie so häufig ändern sich mit der Skalierung auch die Eigenschaften — es ist eben nicht das gleiche, eine modulare Anwendung zu entwerfen und eine Unternehmens-IT-Landschaft zu gestalten. Das von Michael zitierte CORBA hat in vielerlei Hinsicht Ähnlichkeit mit dem WS-*-Universum — aber erstens ist das nicht die einzige Möglichkeit, eine SOA umzusetzen (dazu später mehr) und zweitens ist das ohnehin nur ein Nebenkriegsschauplatz. Die wirklichen Herausforderung stecken in den Auswirkung auf die die Organisation, in der Fachlichkeit, im Business-Case, in der Umsetzungsstrategie. Und wenn man mit einem Hype in der Regel auch nur Negatives assoziiert: im Fall von SOA muss man klar sagen, dass zum ersten Mal auch das Top-Management darüber spricht — ich zumindest kann mich nicht daran erinnern, dass das bei CORBA jemals der Fall gewesen wäre.
Das Problem ist aber, dass sich mit einem anderen Ansatz allein leider noch keine Produkte verkaufen lassen — im Sinne der Anbieter muss also an erster Stelle der Verkauf eines teuren Middelwareproduktes liegen. Typischerweise wird dazu geschwind ein ESB-Label auf ein EAI-Produkt geklebt — dabei ist ein ESB (als Produkt) keines Falls eine notwendige, sondern bestenfalls eine optionale Komponente in einer SOA. Und damit entsteht der Eindruck, bei SOA müsse man nur einfach andere Produkte kaufen und alles wird gut …
Das Gegenteil ist der Fall: Produkte sollten nicht an erster, sondern an letzter Stelle stehen. Und in den meisten Fällen reicht die Infrastruktur, über die Unternehmen bereits verfügen, völlig aus.