OOP 2007: HTTP, Messaging und Lose Kopplung
Ich habe großen Respekt vor Michael Stals Beiträgen im Java-, .NET- und allgemeinen Architekturumfeld … aber manchmal haut auch er daneben. So schreibt er (im ebenfalls im Planet OOP 2007 aggregierten) Blog:
Würden die Web-Pioniere wie Tim Berners-Lee mit ihrem heutigen Wissen exakt die gleichen Technologien zugrunde legen? Oder würden sie das Web grundlegend anders gestalten? Ein zentrales Beispiel sind Webservices mittels SOAP over HTTP. HTTP ist denkbar ungeeignet, um Nachrichten über das Web zu transportieren. Eigentlich war HTTP eine Technologie für Pull-Kommunikation zwischen Browsern und Servern. Wegen der Idee statischer Webseiten, konnte HTTP auch problemlos in einem “zustandslosen Zustand” verharren. Sobald Mashups und Webservices ins Spiel kommen, müssen Anwendungen genau unter diesen Limitationen leiden.
“HTTP ist denkbar ungeeignet, um Nachrichten über das Web zu transportieren?” Michael: Nur HTTP ist geeignet, Nachrichten über das Web zu transportieren. Das Problem ist nicht HTTP und schon gar nicht REST, die HTTP und dem Web zugrunde liegende Architektur, sondern die Tatsache, dass das Verständnis derselben leider viel zu wenig verbreitet ist. Inbesondere Web Services haben dazu beigetragen, HTTP einen schlechten Ruf zu verpassen — indem sie es nicht benutzen, sondern missbrauchen. Mehr dazu z.B. im ObjektSpektrum-Artikel von Phillip Ghadir und mir, für Geduldige auch in Form einer 45-Minuten-Präsentation auf der BeJUG Enterprise SOA-Konferenz.