OOP 2007: Das letzte (?) Wort
Gerade bei verbindungsorientierter Middleware, die auf Basis von HTTP betrieben werden soll, kommen die diversen Nachteile zum Tragen wie sich unschwer beweisen lässt. Stellt man Perfomanzanalysen gegenüber, die HTTP (selbst mit binärer Kodierung) mit TCP/IP basierenden Implementierungen vergleichen (z.B. CORBA IIOP) so werden Performanznachteile von HTTP in der Größenordnung von 30% bis teilweise mehr als 300% gemessen. Wir haben jedenfalls in Projekten derartige Vergleichsbenchmarks genutzt, um einen Vergleich zu erhalten. Diese Performanznachteile sind aber oft gar nicht relevant, weil es eben bei Enterprise-Anwendungen nicht immer auf jede Sekunde ankommt.
Vielleicht haben wir eine Chance, uns zu einigen, uns nicht zu einigen: Ich stimme zu, dass HTTP als Basis für verbindungsorientierte Middleware vollkommen ungeeignet ist. Unsere Meinungen unterscheiden sich wie folgt:
- Michael glaubt, dass man eine verbindungsorientierte Middleware braucht, und weil HTTP dafür ungeeignet ist, braucht man einen Nachfolger,
- Ich glaube, dass verbindungsorientierte Middleware für das Web ungeeignet ist, man diesen zum Scheitern verurteilten Versuch von vorneherein unterlassen und stattdessen HTTP 1.) verstehen und 2.) sich darauf einlassen sollte.
Vielleicht müssen wir das Thema noch einmal im direkten Dialog diskutieren (vielleicht sogar öffentlich auf der OOP?) — bis dahin empfehle ich diesen Beitrag von Ryan Tomayko, der Tim Berners-Lees Axiome der Web-Architektur zitiert:
- Simplicity
- Modular Design
- Tolerance
- Decentralization
- Test of Independent Invention
- Principle of Least Power