F�r mich begann die OOP mit dem UML 2.0 Tutorial von Gernot Starke, Peter Hruschka, Chris Rupp und Christiane Gernert. Mir hat es sehr gut gefallen und meinen Erwartungen entsprochen. An manchen Stellen h�tte ich mir gr��eren Detailierungsgrad gew�nscht, den die Sprecher aber nicht h�tten liefern k�nnen. Sie haben die einzelnen Bereiche untereinander geschickt aufgeteilt und dennoch ihre pers�nlichen Eindr�cke diskutiert.
Wenn ich das Geh�rte zusammenfasse und mit meiner pers�nlichen Meinung f�rbe, ergibt sich folgendes. Die UML 2.0 ist aufgrund ihrer Trennung in Kern und Erweiterungen besser fundiert als die Vorg�nger-Versionen. Es ist fraglich, wieviel Nutzen diese bessere Fundierung dem gemeinen Modellierer bringt. Allerdings merkten die Sprecher an, dass die Intention der Spezifikation nicht mehr so einfach zu entnehmen ist. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft eine Reihe unterschiedlicher Interpretationen der Spezifikation in Form verschiedener nicht kompatibler Implementierungen sehen. - Falls die Hersteller UML 2.0 wirklich annehmen. - Laut Vortrag hat heute praktisch kein gro�er Modellierungswerkzeug-Hersteller konkrete Umsetzungspl�ne - mit zwei Ausnahmen: Aeonix und Telelogic.
Zur UML 2.0 selbst ist anzumerken, dass sich die Neuerungen im wesentlichen auf den dynamischen Teil beschr�nken. Das ist nicht sonderlich verwunderlich, da die statische Modellierung bestens erprobt ist. Positiv finde ich, dass die UML in der zweiten Version nicht mehr so stark Diagramm-zentriert wie die erste Version ist. Deshalb ist es eigentlich erstaunlich, dass es jetzt noch mehr Diagrammtypen gibt: 13 anstelle von 9. Die neuen Typen sind �bersichtsdiagramme sowie das Zeitablaufdiagramm. Innerhalb eines Diagrammtyps gibt es verschiedene syntaktische Konstrukte, um den gleichen Sachverhalt auszudr�cken, z.B.: "Ball/Sockets" und "provided-/required-Interfaces". Und umgekehrt gibt es in der UML gleiche Konstrukte f�r semantisch verschiedene Dinge; beispielsweise sind in UML 2.0 Zust�nde und Aktivit�ten semantisch zwei verschiedene Dinge - mit gleicher grafischer Darstellung. Das w�re kein Problem, wenn es in UML 2.0 nicht ausdr�cklich erlaubt w�re, u.a. Sequenz-, Zustands-, und Aktivit�tssichten in einem Diagramm zu mischen. Ich pers�nlich finde, das ist eine Katastrophe. Ich kann mir das nur mit der Vielzahl der K�che erkl�ren, die gemeinsam den UML 2.0 Brei gekocht haben.
Eines gef�llt mir allerdings gut: durch die verbesserte Fundierung der UML ist es jetzt m�glich, beliebige Modellelemente in den verschiedenen Diagrammtypen zu verwenden, zu packetieren und zu referenzieren. Daruber ist auch ein Einbinden von Diagrammen in andere m�glich. Leider ist damit der Weg frei, den �berblick �ber modellierte Systeme zu verlieren. Ich bin gespannt, wie hier die kommende Werkzeugunterst�tzung aussehen wird.
Das pers�nlich spannendste Thema war f�r mich das Mischen von Packages. Peter Hruschka sagte selbst, dass er selbst nach mehrmaligen Lesen und Dar�ber-Nachdenken die Semantik noch nicht wirklich begriffen hat. Dennoch wird dieses UML-2.0-Feature intensiv f�r die Definition von UML 2.0 selbst verwendet. Das ist ein Punkt, den ich mir in den n�chsten Tagen auf jeden Fall noch anschauen werde.
Und ich schlie�e mit den Worten der Vortragenden: "UML 2.0? Ja, das Baby ist da."
Posted by Phillip Ghadir at January 20, 2004 10:41 AM | TrackBack